„Dolphin Skin“ heißt ein neuer Schmink-Trend, bei dem ein Hautbild erzeugt werden soll, das – na ja – aussieht wie der feucht-glänzende, glatte Körper eines Delphins. „Glow“, also Schimmer auf der Haut, ist schon länger ein Trend und wird mit „Dolphin Skin“ jetzt auf die Spitze getrieben.
Zeit also, dieses Stilmittel und seine Wirkung einmal etwas näher zu betrachten. Worum geht es? Die Haut soll mit Make up so zum Leuchten gebracht werden, als hätten wir ca. 6 Monate nur Gemüse-Smoothies getrunken, sehr viel meditiert, stundenlang an der frischen Luft geturnt und uns dann ganz überraschend auch noch verliebt! Um diesen Effekt zu erzeugen, wird die normale Haut von normalen Frauen zuerst unter einer gut deckenden Foundation begraben. Dann kommt der Glanz extra neu obendrauf. Dazu nehmen Schminkkundige hellen metallisch oder perlmuttern schimmernden Puder und platzieren ihn auf Nasenrücken, Wangenknochen und Stirn. Für „Dolphin Skin“ sollen sogar mehrere unterschiedliche Glanzprodukte übereinander aufgetragen werden, um den fisch-gleichen Wet-Look zu erzeugen. Ich bin keine Visagistin, ich kann keine technischen Schmink-Tipps geben, aber ich erkenne, wenn etwas schmierig aussieht …
Von vorne und gut ausgeleuchtet auf einem Foto geht es meist noch – sieht höchstens ein kleines bisschen künstlich aus. Also irgendwie nicht so, als käme das Leuchten von innen. Bewegt aber die Frau im wirklichen Leben ihr geglowtes Gesicht und zeigt dem Betrachter die Seitenansicht, wird der Effekt dramatisch schlechter: Der helle Puder bildet kleine weiße Inseln im Gesicht (siehe Bild links) – so ähnlich wie die hauchzarte Pilzschmiere auf teurem Ziegenkäse.
Fazit? Nachmachen lohnt sich nicht! Der Vergleich mit dem Delfin liefert darüber hinaus noch einen wichtigen Hinweis: Die Haut des Delfins glänzt. Und was noch? Sie ist sehr glatt und prall! Verabschieden sich die Eigenschaften „glatt“ und „prall“ jedoch z. B. aufgrund fortgeschrittenen Alters von der Hauteigentümerin, steht der Glanz ganz allein da und sieht dementsprechend traurig aus …
Ein natürliches Hautbild strahlt am besten!
Also gilt: Entweder man hat den „Glow“ oder es hilft auch kein Perlmuttpuder? Nicht ganz. Ich habe in meinem eigenen Gesicht ganz gute Erfahrungen gemacht mit Foundations, die den Glow gleich schon mit drin haben (gibt es von vielen Marken in allen Preisklassen). Der integrierte Schimmer ist nicht so plakativ, sondern verleiht dem Gesicht eher eine größere Tiefe. Das Ergebnis ist sehr viel weniger Fisch und sehr viel mehr Frau (wie zum Beispiel im Bild unten rechts). Außerdem schminkt sich dieser Look leichter und schneller. Statt auf YouTube stundenlang Make up Tutorials zu schauen können Sie jetzt lernen, wie Sie eine Waschmaschine reparieren, Italienisch sprechen oder eine neue Software bedienen.
In meinen Stilberatungen teste ich zu Beginn übrigens immer verschiedene Materialoberflächen aus: Ist matt besser oder glänzend? Dieser Vergleich liefert einen ersten Hinweis auf den Stiltyp. Mit dem Make up verhält es sich genauso: Je nach Stiltyp ist (moderater!) Glanz gut oder eben nicht. Sinnliche und sportliche Stiltypen vertragen ein bisschen Glow ganz gut, natürliche und klassische Stiltypen sind mit matter Haut und matten Lippen besser beraten.
Zum Schluss noch ein super-schneller Glow-Trick für alle: Kurz eine Hand in den Kleiderschrank strecken und ein Oberteil in einer individuellen Bestfarbe herausziehen! Die eigenen Top-Farben lassen Sie immer ca. 3 Jahre jünger und wie nach einem Wellnesurlaub aussehen. Wollen Sie Ihre Farben und Ihren individuellen Glanzfaktor austesten? Dann sprechen Sie mich an.