Natürlich habe ich beruflich immer wieder mit Menschen zu tun, die bei großen Konzernen beschäftigt sind oder zumindest auf die ein oder andere Weise von einer solchen Unternehmenskultur geprägt sind. Mit der Zeit habe ich bei vielen von ihnen ein ganz bestimmtes Kommunikationsmuster ausgemacht, das ich hier einmal vorstellen möchte.

Es gelten folgende Regeln:

  1. Immer in der Deckung bleiben. Geben Sie nur die Informationen, Beobachtungen, Meinungen und Stimmungen preis, die gerade notwendig sind, damit das Gespräch einen Schritt weiterkommt.
  2. Positives sachlich faktisch darstellen, ggf. mit dezenter Freude.
  3. Negatives (Probleme, Ablehnung) erschließt sich durch die Auslassungen.
  4. Immer freundlich, formal höflich, wertschätzend und dankbar anderen gegenüber formulieren, wenn möglich auch lächeln.
  5. Keine Fragen stellen, die jemand in die Enge treiben könnten, zu Gesichtsverlust führen, die Harmonie stören oder gar die ganze Organisation in Frage stellen.

Vergessen Sie hingegen (vorübergehend) folgende Prinzipien: 

  • Tacheles reden
  • Butter bei die Fische

Wofür das gut ist

Diese Gesprächsstrategie ist natürlich nichts für kleine oder große Rebellen, die gerne ihre Finger in Wunden legen. Aber mal ganz ehrlich: Gibt es nicht viele Situationen im Berufsleben, wo diese Kultur der Vorsicht goldrichtig und der einzige Weg ist, auf dem wir weiterkommen? Zum Beispiel im Umgang mit schwierigen Kunden oder vermindert kritikfähigen Vorgesetzten? Oder ängstlichen und beratungsresistenten Menschen im Allgemeinen? Auch nützlich ist das Kommunikationsmodell in einem Projektteam, wo die einzelnen Mitglieder unterschiedliche Interessen haben und die Stimmung vielleicht gereizt ist. Hier kann es dazu dienen, Konflikte zu vermeiden, sich auf den gemeinsamen Nenner zu fokussieren und einfach die anstehende Arbeit zu erledigen. Und überhaupt in allen Lebenslagen, wo Sie Konflikten vorbeugen wollen, ist die Konzern-Gesprächsstrategie eine echte Hilfe. Die Sprache der Daxe: Einfach mal ausprobieren! Vielleicht beim weihnachtlichen Familientreffen?

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