Wer hat Angst vor Tiermustern? Obwohl in diesem Sommer ein Trend, wird doch nur zögerlich zu Zebra, Leopard, Krokodil oder Schlange gegriffen. Als wären die Teile mit solchem Druck zu schnell, zu bissig oder gar giftig. Stilistisch betrachtet ist ein Leoparden-Shirt aber höchstens so gefährlich wie eine karierte Bluse, die steht nämlich auch nicht jedem! Die animalische Zeichnung eines durchsetzungsstarken Tiers ist jedenfalls sexier und bietet erheblich mehr Variationsmöglichkeiten für verschiedene Stiltypen.
Wenn Ethno in der Großstadt ankommt
In naturgetreuer Form passen Tiermuster sehr gut zu Frauen (und Männern!) vom Ethno-Typ. Diese Menschen haben oft wellige Haare, eine matte Haut und gegebenenfalls Sommersprossen. Sie werden von Raubtieren weder gejagt noch gefressen, sondern in ihrer Ausstrahlung perfekt umschmeichelt. Schmuck aus unbearbeiteten Steinen macht den Look für sie komplett.
Auf Seide gedruckt und mit klimpernden Goldschmuck garniert, wird das Tiermuster hingegen zum luxoriös-elegantem Stoff für Gucci-Gören und Moschino-Mädels. Und richtig extravagant sind die Tiere mit Verfremdungseffekt: Wenn zum Beispiel der Leopard zum Chamäleon wird, seine Farbe ändert und sich in strahlendem Türkis anschleicht. Oder wenn die typischen Zeichnungen von Schlange oder Luchs grafisch bearbeitet sind, d. h. in der Größe verändert, egalisiert oder mit anderen Musterelementen vermischt werden.
Eingewebte Metallic-Fasern können zusätzlich für Glamour sorgen. So kommen Tiermuster wirklich raus aus Afrika und in westlichen Großstädten an.
Das Muster spricht mit dem Gesicht
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie sich ein Tiermuster aussuchen? Dass die Struktur des Musters korrespondiert mit Ihren eigenen Körperstrukturen, vor allem der Haut und der Haare. So passt zum Beispiel ein Zebra-Muster – wie bei Taraneh Khamaneh im Bild links – gut zu Mandelaugen und glatten Haaren, die an den Spitzen ganz leicht wippen. Das Beispiel von der 1,56 m großen Mode-Design-Studentin (Mantel: Eigen-Entwurf, Tasche: Michael Kors, Schuhe: H&M, Schmuck: Türkei/Bazar) zeigt auch, dass sogar große Tiermuster an kleinen Frauen funktionieren können. Bedingung: Es handelt sich um einen einfachen, klaren und durchgehenden Schnitt ohne Schnickschnack.
Sie sehen: Das passende Tierchen ist ein wahres Pläsierchen! Also: Anlocken, Füttern, Hätscheln und nicht zu lange in den dunklen Kleiderschrank sperren!
Wichtiger Hinweis: Nicht als Tiermuster im hier besprochenen Sinne gelten aufgedruckte oder aufgestickte Wolfstatzen auf Outdoor-Kleidung. Die sind ein Logoprint und dienen als Erkennungszeichen für Wanderer, die gerade eine Styling-Auszeit nehmen.