Sie wirken immer! Auch hinter einer schwarzen Kachel, auf der einfach nur Ihr Name steht. Allerdings werden Sie bei dieser Selbst-Inszenierung nicht ganz so „offen“ oder „kommunikativ“ wahrgenommen, wie Sie eigentlich sind. Also: Die Kamera muss bei Online-Besprechungen auf jeden Fall an! Und das ist erst der Anfang vom Selbst-Marketing im Videomeeting …

Sicher geht es Ihnen auch oft so: Sie haben einen Homeoffice-Tag und entscheiden sich natürlich für gemütliche Kleidung. Neben Telefonaten und Arbeit an Dokumenten steht auch ein einstündiges Videomeeting an. Für diese eine Stunde, in der Sie noch nicht einmal die Wohnung verlassen, jetzt Umziehen und Schminken (Frauen) oder Rasieren (Männer)? Das kommt jedem Inhaber eines gesunden Menschenverstands natürlich absurd vor. Und deshalb machen wir das oft auch einfach nicht. Basta! Und genauso verfahren wir mit unserem Hintergrund: Für die Besprechung etwas umräumen oder gar einen Hintergrund aufbauen? Also bitte! Das kann doch schließlich keiner von uns erwarten!

Jedes Setting erzählt eine Geschichte

In meinen Workshops mache ich mit den Teilnehmern zum Online-Erscheinungsbild gerne ein Experiment. Es ist schier unglaublich, was in Kleidungsstücke und in die im Kameraausschnitt sichtbaren Gegenstände alles hineininterpretiert wird! Von einer dicken Fleece-Jacke wird etwa auf eine niedrige Raumtemperatur, und von der (nicht sichtbaren!) Kälte auf Geiz als persönliche Eigenschaft geschlossen. Wiedersprüchliche Zeichen in der äußeren Erscheinung werden als tragisches Rollendilemma gedeutet („Sie wäre gerne der Boss, aber sie ist nicht kompetent“). Und ein chaotischer Hintergrund mit sichtbaren persönlichen Möbeln wird als Anzeichen für Geldmangel verstanden („Sie wohnt beengt, kann sich kein Arbeitszimmer leisten.“) Besonders phantasiebegabte Teilnehmer erzählen anhand der sichtbaren Objekte sogar die Geschichte eines ganzen Tagesablaufs.

Fazit: Alles, was wir im Kamerabild von Gesprächspartnern sehen, interpretieren und bewerten wir  innerhalb von Sekunden. Meist läuft dieser Vorgang unbewusst ab. Die Neurowissenschaft nennt das „Unconscious Biases“. Gerade in der Online-Kommunikation ist das bedeutsam: Das Wenige, was wir sehen können, haben wir während der ganzen Besprechung vor Augen, und unser Gehirn schöpft daraus durch Verknüpfung mit Erfahrungen eine maximale Ausbeute. Das Resultat ist ein Vorurteil, das wie ein Wahrnehmungsfilter für den ganzen Rest der Besprechung wirkt. Die Möchtegern-Chefin aus dem Beispiel oben kann dann sagen, was sie will, es kommt als inkompetent an.

Die optische Inszenierung ist Kommunikation

Es lohnt sich also doch, sich etwas Mühe zu geben! Erzählen Sie mit Ihrem Setting und Ihrer persönlichen Erscheinung genau die Geschichte, die Sie wollen! Nutzen Sie die Sprache der Kleidung und der Gegenstände für Ihre eigenen Zwecke!

Wie Sie darüber hinaus Schwächen der nonverbalen Kommunikation im Videomeeting kompensieren und Ihre Leistungen strategisch herausstreichen, erfahren Sie in meinem erprobten Workshop „Selbst-Marketing im Videomeeting“. Wenn das Thema für Sie persönlich oder Ihr Unternehmen interessant ist, sprechen Sie mich einfach an!

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